Bitte kritisieren Sie den folgenden Abschnitt und lassen Sie mich wissen, ob mein Argument klar genug ist oder nicht. Solange das Studium der Literatur entlang nationaler Linien organisiert ist, können wir die globale Literaturgeschichte nicht dezentrieren. Allein der Fokuswechsel von großen/kernliteraturen zu kleinen/peripheren bewirkt nichts, da ein solcher Schritt die Zentralität der Nation als einzige Art von Gemeinschaft, in der ein literarisches Werk lesbar wird, bewahrt. Dieser Artikel argumentiert gegen eine nationale Teleologie der Literatur, in der wir die Kategorie Nation in die historische Zeit zurückprojizieren und stattdessen vorschlagen, die Literaturgeschichte in terms of Genre-Communities zu betrachten - Gemeinschaften, die sich um ein literarisches Genre versammeln (z.B. eine Roman-Gemeinschaft, Ghazal-Gemeinschaft). Mit Hilfe eines urdu-novels aus dem neunzehnten Jahrhundert, Nazir Ahmads Mirat ul-'Urus (I101) (Der Spiegel der Braut), zeige ich, wie eine nationale Teleologie, die retrograd auferlegt wird, dazu geführt hat, dass Gelehrte der Urdu-Literatur annehmen, dass der Roman die Anliegen einer reformierten muslimischen Nation zum Ausdruck bringt. Was jedoch in und durch Nazir Ahmads Roman entsteht, ist keine muslimische Nation, sondern eine Roman-Gemeinschaft der ashraf (Singular sharif; wörtlich erhaben, edel, ehrenhaft). Diese Roman-Gemeinschaft ist um die Ökonomie des sharaf (Ehre) und nicht um den Islam organisiert.
Schlüsselwörter
- Bildung
- Texterstellung
- Literaturkritik
- Globale Literaturgeschichte
- Literarische Gemeinschaften
- Urdu Roman
- Nationale Teleologie
- Genre Studie
- Ahmed Nazir
- Dezentralisierte Literatur
Quelle